3
Aug
2009

Hormonsermon

Sehr geehrte Herrschaften, ich verstehe es, wenn sie sagen, daß das, was sie gleich lesen werden, mehr ist, als sie über mich wissen wollten. Es ist ein reines Mädchenthema und muß trotzdem raus, so viel Zeit muß sein.
Da ich vor gut 5 Jahren ein frauenspezifisches Organ an der Garderobe des Leben abgeben mußte, habe ich zwar keine Probleme mit dem Thema Familienplanung mehr, aber mein Körper ist der Meinung, da er damit auch einiges anderes zu den Akten legen kann. Daß ich schon immer lieber ein Mann gewesen wäre, habe ich nicht nur einmal betont, derzeit tue ich es noch lieber. Was haben Frauen eigentlich verbrochen, daß Gott die Wechseljahre erfunden hat? (und ich bin noch nicht mal drin!)
Mittlerweile läuft mein inneres Motörchen so stockend, daß alle 2-3 Zyklen nichts mehr passiert. Kein Eisprung, danach endloses Ichweißnichtwas. Stimmungsachterbahn. Von bösartigem Geifern über hysterisches Lachen zu Heulen in drei Minuten. - Herrgott, ich wollte nie Schauspielerin sein und die Pubertät war schlimm genug. Tagelang bleierne Müdigkeit, selbst mitten am Tag, ein Schlafbedürfnis von 12 bis 14 Stunden. Dann bin ich wieder mitten in der Nacht wach. Peng! Mit einer rasenden inneren Wut und Verzweiflung. (In so einer Nacht nehme ich manchmal 3 Pfund ab.) Dann wieder depressive Schlaftablette.
Spaß macht das nicht.
Agnus Castus hilft in gewissen Grenzen, dann springt das Motörchen wieder an. Ein Arzt hat mir mal erklärt, der ganze Vorgang wäre , als würde jemand einen Stock in die Speichen eines Rades halten. Es kostet verdammt viel Energie, bis der Stock beiseite fliegt.
So, das wollte ich jetzt mal loswerden. Männer ihr müßt zum Bund. Seid froh. Ihr wißt gar nicht, was euch erspart bleibt.

Kindheit 2009

"... ,das ist ein Leben im Überwachungsstaat, in einer Diktatur des Guten."

Vor drei Jahren saß eine Runde Menschen von 30 und 40 um einen großen Tisch und feierte. Einige hatte an diesem Abend einen Babysitter bestellt, andere laborierten immer noch an der Suche nach dem idealen Partner.
Dann begann S. von seinem gesundheitlichen Problem zu erzählen. Er war auf der Straße umgekippt, einfach so, als er auf dem Weg von einem zum anderen Termin war und anschließend noch zum Training gehen wollte.
Da er alleinernährender Familienvater ist (seine Frau hat ein Medienstudium nach dem 4. Studienjahr wegen der ersten Schwangerschaft aufgegeben) und sich in seiner beruflichen Position langes Kranksein überhaupt nicht erlauben kann, blieb er zwei Tage im Krankenhaus und ließ sich mit allen technischen Hilfsmitteln durchleuchten. Man fand nichts. S. machte dazu die launige Bemerkung, er hätte sich endlich mal ausschlafen können und der größte Genuß wäre es gewesen, daß seine Frau ihn ohne die Kinder besucht hätte. Sie hätten endlich ein paar Stunden allein füreinander gehabt.
Ich war erstaunt und fragte nach. Die Kinder waren damals 1 und 3, da kann man sich zumindest morgens mal eine Stunde reservieren und die Kinder noch etwas allein spielen lassen, wenn sie bei ersten Aufwachen trockengelegt wurden.
S. verneinte. Das ginge garnicht. Er könne die Kinder auf keinen Fall ohne Aufsicht lassen. Letztens hätte der Große versucht, das Baby am Kopf zu tragen. Wenn er wüßte, daß die Kinder ohne Aufsicht wären, hätte er keine ruhige Minute. Und da sich seine Frau auch einmal ausruhen wolle, stehe er am Wochenende eben zwischen 5:30 und 6 Uhr auf, um mit den Kindern zu spielen und sie zu beaufsichtigen.
Ich fragte ihn, wie er es gefunden hätte, wenn seine Eltern in seiner Kindheit jeden seiner Schritte beaufsichtigt und moderiert hätten.
S. antwortete spontan: "Grauenvoll!", er wäre froh gewesen, wenn er allein Sache ausprobieren konnte, die ihm ansonsten wahrscheinlich schon beim ersten Handgriff untersagt worden wären.
Aber heute wäre das eben anders. Die Kinder wären das Wichtigste, sie könnten es sich garnicht erlauben, bei ihrer Erziehung Fehler zu machen.
Im Hintergrund lächelt milde seine Frau...
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Deshalb. Letzter Abschnitt.
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Kitty (importiert durch kittykoma) - 18. Okt, 16:03
wieder einmal bestätigt...
wieder einmal bestätigt sich, dass sport eben doch...
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Ich will auch einen Staubsauger mit dem die Hausarbeit...
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