12
Sep
2007

Apfelkuchen, Still-BH und Mutterehre

Nun komme ich ziemlich spät in diese Eva H.-Diskussion.
Aber ein paar Sätze kann ich mir dazu nicht verkneifen:
  1. Wenn diese Frau glaubt, daß Mutterschaft und Familienleben früher (vor den 68ern) besser waren, sollte sie mit Lesen biederster Hausfrauenblättchen von den 20ern bis zu den 60ern bestraft werden. Themen wie "Wie kriege ich meinen Mann dazu, mir einen Halbtagsjob zu erlauben? Wie stelle ich es an, über die Erhöhung des Haushaltsgeldes zu sprechen, ohne daß er mich anschreit? Ich will den Führerschein machen - er ist dagegen!" sprechen, was die Machtverteilung in Ehe und Familie angeht, für sich.
  2. Nun ist die ganze Apfelkuchenlitanei und das Stillen, bis ein Kind die dritten Zähne hat keine genuine Erfindung von Frau H. sondern ein relativ deutsches Phänomen. Nirgendwo sonst gehen Frauen so endgültig aus dem Beruf, wenn sie Kinder bekommen. Und es ist ihnen nicht einmal unlieb, sonst hätten sie schon Jahrzehnte vorher politischen Einfluß ausgeübt, um bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu bekommen. Das ist nämlich nicht unmöglich, die AKWs sollen dank politischer Interessen auch demnächst abgeschaltet werden. Eine schlecht ausgebildete, nicht berufstätige Frau mit Kindern ist im Scheidungsfall abgesichert, auch wenn sie keine großen Sprünge machen kann. Nicht umsonst werden die meisten Scheidungen durch Frauen eingereicht. Neu ist, daß diese Frauen mit Frau H. eine öffentliche Stimme haben.
  3. Diese ganze "bei den Nazis war nicht alles schlecht"-Nummer war ganz dumm. So dumm wie "bei Hitler hatten sie alle Arbeit" oder "in der DDR gab es Zusammenhalt und menschliche Wärme". Ja, gab es und ja, hatten sie. Was diese autoritären, menschenverachtenden Systeme nicht rehabilitiert.
  4. Gedankensprung: Die einzige Partei, die in den letzten 20 Jahren tatsächlich in der Lage war, verkrustete Strukturen aufzusprengen, waren die Grünen. Sie standen zwar für eine Innovation der Genderpolitik, nicht aber der Familienpolitik. Das Frauenlager zerfiel in Gebärverweigerinnen und Berufsmütter. Keine der Politikerinnen hat tatsächlich und erfolgreich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gekämpft. Die erste greifbare Veränderung geht jetzt von den Konservativen aus. Das finde ich schon phänomenal.
  5. Ich wünsche mir, daß Kinder in der Gesellschaft wieder als das angesehen werden, was sie sind: diejenigen, die von uns bleiben, unsere Zukunft. Nicht Störfaktoren, finanzielle Belastung und berufsbiografisches Aus. Kinderhasser hassen sich selbst, denn sie waren selbst einmal Kind und sind mehr als nur ertragen worden.
  6. Wer diese Kinder nun aufzieht, ob Mutter, Vater oder die aus Eltern, Großeltern und Betreuern bestehende Großfamilie ist schnurzpiepe und berechtigt daher auch nicht zum Anspruch eines Verdienstkreuzes, Frau H. Denn das ist nicht als Ideologie, böse Ideologie, wie mir scheint.
Und gleich vorweg: Jeder nationalistische Kommentar wird von mir kommentarlos gelöscht.

Keine Ahnung

was momentan mit mit los ist. PMS (erwischt mich ja auch immer mal) fühlt sich nicht so an.
Das Wetter? Ist eigentlich ganz ok. Die Arbeit auch. Es gibt ein paar Sachen, auf die ich mich freue. Das neue Auto kommt nächste Woche, mein erster Sechszylinder. Die Hauptsaison ist vorbei und der Streß läßt nach. Ich denke sogar schon über Urlaub nach.
Ich mache mir wieder Gedanken über kreative Projekte.
Und trotzdem fühle ich mich bleiern, todmüde und spannungslos. Möchte am liebsten niemand sehen und nicht vor die Tür.
Zurück in Mamas Bauch oder so. Endlose Sehnsucht danach, daß mich jemand badet, massiert, füttert und schlafen legt. Aber nicht mal die Energie, 50 Meter weiter zum Masseur zu laufen.
Völlig retardiert.

UÄRGS!

Da habe ich grade eben in einem akuten Süß-Anfall nach dem Nutella-Glas gegriffen, das immer fürs Kind und HeMan bereit steht. Das passiert mir so einmal im Jahr, wenn ich zu faul bin, vor die Tür zu gehen und Schokolade zu holen, sonst mach ich mir nichts draus.
Ich beiß in das Schnittchen und spucke das Zeug gleich wieder aus: widerlicher Geschmack nach muffigem Fett. Ein Blick auf das Etikett verrät mir: drei Monate über Haltbarkeit.
Und HeMan hat heute morgen noch davon gegessen, ohne mit der Wimper zu zucken!
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Kitty und ihr Tagebuch sind wieder an die alte Adresse...
Kitty (importiert durch kittykoma) - 18. Okt, 16:03
wieder einmal bestätigt...
wieder einmal bestätigt sich, dass sport eben doch...
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Ich will auch einen Staubsauger...
Ich will auch einen Staubsauger mit dem die Hausarbeit...
Steffi (Gast) - 8. Mai, 06:45
Saure Eier
Bei uns gehen Saure Eier etwas anders. Mit Butter in...
Schwaka (Gast) - 17. Feb, 14:20
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