25
Okt
2007

All about Eve

Modeste schrieb unlängt eine schöne, pointierte Geschichte zur Gleichberechtigung.
Ich frage mich manchmal - nach langen Jahren gelebtem, weniger theoretisiertem Feminismus, was wir gewonnen haben.
Wenn ich die Freundin sehe, Ende 50 mittlerweile, die das alles durchexerziert hat, freie Liebe, Ideologielesbe zeitweilen, Abtreibungen, Gebärstreik, Ungebundenheit, jammerts mich. Sie lebt unfreiwillig allein, schreibt -erfolgreich - sentimentale Liebesgeschichten, ist launisch und auf Krawall gebürstet, leidet an psychosomatischen Krankheiten und hat es aufgegeben, je noch einmal einen Mann zu finden. Die alten Kämpen sind weitergezogen. In den mehr oder weniger sicheren Hafen der eheähnlichen Gemeinschaft, zu Jüngeren oft.
Da liegt der Schluß nahe - das Beispiel steht schließlich nicht allein - daß die Freiheiten der letzten 30 Jahre vor allem jungen Frauen nutzen. Denn es hat sich nicht viel geändert, außer daß Barrieren wegefallen sind. Auf den ersten Blick sind es moralische Barrieren. Aber sie sind nur ein Überbau, unter dem regiert nach wie vor die Biologie. Die Marktgesetze haben sich geändert.

Wichsvorlage

Für alle, die sich noch gern ans intensive Studium der Wäscheseiten im Qu*lle-Katalog erinnern: die nächste Dimension.
Eine wirklich amüsante Website. Und die Pin ups, hach. Und die Chefin...
Ich habe die alte Dame vor anderthalb Jahren mal Live erlebt. Die sieht noch Klasse aus, wenn sie eine ihrer eigenen halbdurchsichtigen Kreationen trägt.
Keine Ahnung, wie sie das macht.

Zitty bietet

HipHop (eyischfickdischalda!), Sinti-Roma-Gipsy Dance (man beachte die politische Korrektheit), Ballett für Erwachsene (schleif, bums, krach!), Bollywooddance (???), AtemAusdruckstanzImprovisation (wieder luftholen), natürlich immer noch Flamenco (trampeltrampeltrampel) und Tango (schmachtende SozialarbeiterInnen).
Ich will einfach nur einen Tanzpartner, um das nachzuholen, was ich mit 15 geschwänzt habe. Meine Tanzstunden in Standardtänzen nämlich. Denn leider war meine Jungendliebe so linkisch wie ich. Und dann haben wir es lieber gelassen.

Zurück

Während Deutschland im Kühlen und Grauen versinkt, vermeldet der HeMan seine Rückkehr in zivilisiertere Regionen.
Mit verbogener Nase und kaputter Kamera. Nun ja, die Geschichte werde ich sicher demnächst hören.

24
Okt
2007

+++Werbung Anfang+++

Hosen und Röcke von Atelier LaDurance sind der Hammer!
Das must have für Materialfetischisten. Liebevoll gearbeitet, genial geschnitten. Und der Stoff. Endlich mal wieder richtiger, naturbelassener, indigogefärbter Denim in verschiedenen Stärken. Und sie müssen eingetragen und mit Liebe gewaschen werden.
Hach!
+++Werbung Ende+++

23
Okt
2007

So langsam

wird es hier sehr wortreich. Ich muß wohl mal wieder unter Leute und nicht nur ins Fitnessstudio, wo sie alle stumm vor sich hin schwitzen und auf die Flachbildschirme glotzen. Was da alles läuft. Und ohne Ton ist es noch besser. Ich komme immer rechtzeitig zu "Lenßen & Partner". Erst hält dieser Typ seine zwirbelbärtige Fresse wichtig in die Kamera, dann nicken seine HiWis bedeutungsvoll und dann kommt der Umschnitt auf die Laiendarsteller. Der Cast ist unterschiedlich. Manchmal schräge Typen und prollige Brocken wie aus der Baumarktwerbung. Meist aber "ichwillzumfilmaberbeidsdshamsemichnichgenommen"-Muschis, die ihre Schokoladenseiten in die Kamera drehen und ihre Mimik bedienen, als wären sie schwerst geliftet und gespritzt. Wahrscheinlich haben sie das den Profis im Fernsehen abgekuckt, daß Schauspielern bedeutet, nur noch die Augen und den Mund auf- und zumachen zu können und den Rest regungslos ins Licht zu halten.
Aber heute habe ich lange am Schreibtisch gesessen und ein excel-sheet zusammengebastelt, das mir schwarz auf weiß bescheinigt, daß es nicht so Klasse war, meine horrende Zahnarztrechnung nonchalant ins Nirvana der Verdrängung zu verschieben. Meinen Winterurlaub (was gleichzeitig heißt, meinen einzigen) muß ich knicken. Statt dessen kann ich ins Fitnessstudio gehen, der Vertrag läuft schließlich noch. Da ists warm, dort kann ich schwimmen und von zu Hause weg komme ich so auch.
Also, setzen, fünf und mal ne Runde drüber nachdenken, was für Blödsinnigkeiten selbst ein Mensch im besten Alter hinkriegt. Und das hebt nicht grade meine Stimmung.

Viel Spaß dann im Theater

Trompete Galgen Feuerstrahl - der kraftvolle Titel unseres neuen Stücks - einer Bühnenfassung der bekannten "Gespräche mit Schizophrenen" von XY- hält, was er verspricht: neue und eindrucksvolle Bilder werden dem Zuschauer anhand von sieben Gesprächen mit Patienten, die auch Künstler sind, präsentiert. Wechselnd zwischen einfühlsamem Dialog und intensivem Monolog ist "Trompete Galgen Feuerstrahl" gleichsam eine Schule der Wahrnehmung.

...

Komisch, ist mir noch nie so aufgefallen.
Frauen machen vor einem Mann schaulaufen und baggern an ihm rum, obwohl sie wissen, daß er eine Freundin hat. Könnte ja sein, er überlegt es sich anders und schenkt ihnen ihre Gunst.
Was machen Männer? Verhalten sich unauffällig und greifen zu, wenn die Lady, die vergeben ist, grade nicht beaufsichtigt wird?

22
Okt
2007

Montag eben

Der Nacken immer noch steif. Heute nacht kaum geschlafen deshalb. Und der Mann fehlt. Noch 17 Tage...
Und zu wenig Arbeit zum richtig rackern und zu viel Arbeit zum einfach verp...
Menno!

21
Okt
2007

Prekariat oder früher war alles besser

Es hat sich in den letzten Monaten ergeben, daß ich immer mal meinen Kommentarsenf dazugegeben habe, wenn StudentInnen, langsam auf Ende 20 zugehend, ihre Verzweiflung über das Berufsleben kundtaten.
Ich kam uralt vor dabei. Und verdammt besserwisserisch.
Trotzdem konnte ich nicht stumm bleiben, wenn ewig die gleichen Probleme gewälzt wurden: Ich habe keine Lust auf folgenlose Praktika! Wer nimmt mich denn überhaupt? Sind die Konditionen eines Jobs ok. oder werde ich über den Tisch gezogen? Welche Forderungen kann ich als Berufsanfänger stellen?
Ich schloß mein Studium ab und Deutschland rauschte in eine Wirtschaftskrise. Zudem hatte ich ein grade schulpflichtig gewordenes Kind, war nicht sehr gut im Netzwerkbilden und einen Universitätsabschluß und eine Zusatzqualifikation in der Hand, mit der selbst in Konjunkturzeiten kaum Stellen zu finden sind. Was im Osten als Elitestudium begann (alle 2 Jahre 15 Studenten und knallharte Bewerbungsgespräche) war nach dem Mauerfall der Zufluchtsort aller wort- und schriftgewandten Mathematikhasser.
Im Grunde konnte ich mit meinem Diplom in Theaterwissenschaft, Kultureller Kommunikation und mehreren Semestern Kulturmanagement das Klo tapezieren und für die Taxiprüfung lernen.
Während des Studiums hatte ich als Dramaturgin gearbeitet und wußte, das macht mir keinen Spaß. Ich simulierte den Job, um den Kollegen, der mich an ein großes Berliner Theater mitgenommen hatte, nicht zu enttäuschen. Für die Öffentlichkeitsarbeit eines anderen Berliner Theaters, das gerade einen revolutionären Intendanten berufen hatte, war ich mit Ende 20 zu alt. Der Job wurde einer 20jährigen Kommilitonin angeboten, weil sie (O-Ton Chefdramaturg) "so interessant und flippig" sei wie das Zielpublikum. Sie lehnte auch ab, unter anderem weil sie schwere Legasthenikerin war.
Ich hatte mich auch in der gerade boomenden Infotainmentbranche versucht, es war die Hochzeit von Spiegel-TV, Vox und n-tv starteten als reine Informationskanäle mit Riesenteats. Aber auch das war nicht mein Ding. Während meine Freundin eine spektakuläre Reportage nach der anderen drehte und ihre Rechercheergebnisse nebenbei noch in ein Buch einfließen ließ, stand ich als Loserin daneben. Ich war nicht gut im Recherchieren, zu distanziert, kannte zu wenig Leute und konnte/wollte schon garnicht mitten in der Nacht zum Drehen losfahren, wenn irgendwo in Brandenburg ein Asylantenheim brannte.
Ich bewarb mich bei Offenen Kanal und konnte im Vorstellungsgespräch leider nicht verbergen, daß ich diesen Laden für eine alternative Kabarettveranstaltung hielt. (Und ich konnte weiterhin nicht verbergen, daß ich keine Ahnung von dem angebotenen Job hatte.)
Ich wurde von einem Filmverleih zum Gespräch eingeladen und das Kind ging ans Telefon. Danach hatte sich die Sache erledigt. Eine Mitarbeiterin mit Kind war nicht erwünscht. (Und ich hätte es tatsächlich nicht hingekriegt, wochenlang mit Filmen auf PR-Tour zu sein.)
Ich bewarb mich um Sekretärinnenstellen, als Werbetexterin, als Empfangsdame, als Rundfunkredakteurin...und sammelte Ablehnungen. Keiner meiner Kommilitonen konnte mich mitnehmen, denn sie schrieben alle an ihrer Promotion. Dafür war ich zu faul. Nein, sagen wir, zu praktisch veranlagt.
Ich hatte schon während des Studiums mehrere Unternehmenskonzepte entwickelt. Schon, um aus meiner Not der Umstände eine Tugend zu machen, wollte ich in die Selbständigkeit gehen. In Zeiten, wo in jedem Ratgeber der IHK stand, man sollte vor dem Entschluß auf jeden Fall mehrere Jahre in einer Großfirma arbeiten. Die Zeiten der Ich-AGs waren noch nicht gekommen.
Als ich mich nicht mal mehr als Sekretärin vorstellen durfte, war ich ganz unten angekommen. Die Träume während des Studiums, die sich vorwiegend aus Fragmenten von Hochglanzfrauenzeitschriften zusammenpuzzelten, sahen anders aus: Moderedakteurin, Konzertagentin, Festivalmanagerin. Top-Klamotten, Superdienstwagen, aber meistens zwischen Mailand und N.Y. in der Luft, Schweinekohle und immer die richtige Frisur.
Mir fiel die Decke auf den Kopf, auch wenn ich sechs Stunden täglich an zwei Kriminalromanen zugleich schrieb/schreiben wollte.
Einem Cousin ging es ähnlich. Er hatte mit drei Kommilitonen ein Ingenieurbüro gegründet, denn Maschinenbauer brauchte zu dieser Zeit niemand. Die Jungs schlugen sich mit Computerwartung, dem Verkauf von CAD-Programmen und Selbstausbeutung durch. Und bald saß ich halbtags in ihrem Kellerbüro und nahm das Telefon ab. Bezahlen konnte mir das niemand, manchmal fiel das eine oder andere Bauteil für meinen Rechner dabei ab. Aber ich lernte mit Computern umzugehen und ganz primitive Sachen: Am Telefon mit angenehmer Stimme brav Guten Tag sagen, neben dem Gespräch mitschreiben, die Leute innerhalb kürzester Zeit mit Namen ansprechen und erzählen, daß sie grade das beste Ingenieurbüro der Welt angerufen haben. (Klingt blöd, aber ich kannte aus meiner früheren Arbeit fast nur Intellektuellensprech.) Ich kam gut an, weil Frauen in der Branche Mangelware waren. Fachliche Dinge diskutierte ich nicht, sondern verwies darauf, daß die Herren alle zu Außenterminen unterwegs seien (auch wenn einer grade auf dem Klo saß und der andere Sim City spielte). Was den Ruf der Firma unterstützte, denn die konnten sich schließlich eine kompetente Sekretärin leisten.
Ich wiederum, die brav jede Woche Bewerbungen schrieb, fand endlich den Job, auf den ich paßte, wie A... auf Eimer. Und ich bewarb mich aus ungekündigter Stellung, war ich doch als Assistentin der Geschäftsführung in einem Ingenieurbüro tätig.
Meine Prekriatsphase war Hinsicht das Beste, was mir passieren konnte. Auf Gegenseitigkeit, denn ich hatte den jungen Männern in der Zeit meiner Tätigkeit mit Telefoncharme ihren für lange Zeit besten Kunden an Land gezogen.

P.S. Das war die Betreuung der Computer für eine Schokoladenfabrik. :)

Schön blöd

Selbst die frauenfreundliche Cabrio-Variante mit Popo- und Nackenheizung sollte bei 9°C nicht offen gefahren werden, wenn man nach zwei Stunden Muckibude grade unter der Dusche war.
Ich habn steifen Hals!

19
Okt
2007

Schweißabwisch

Das Wochenende kann beginnen, mein Laptop spricht wieder mit mir. Und ganz herzlichen Dank für die Ratschläge!
Und vor allem ohne die Hilfe von !!!Bill Tür!!! hätte nix funktioniert. Der Gute hat sich gestern den Abend für mich um die Ohren geschlagen.
Wens interessiert: Die Universal Boot CD enthält ebenfalls den Linux-Registry-Editor von Herrn Nordahl. Der ist zwar genial, aber sehr schwer zu bedienen. Ein bißchen Nerd muß man dafür schon sein.
Also habe ich eine PE-Builder-CD genommen. Die Registry offline editiert, d.h. den gelöschten Wert wieder reingeschrieben (Wie es funktioniert, hat mir Bill gesagt und der Rest steht hier) und siehe, keine 36 Stunden später läuft die Kiste wieder...
Uff!
Freudentänze!

Web-Kammer

Meine Name ist Lena Berkova.
Ich liebe Sex durch die Web-kammer
Du gibst mir die Kommandos - und ich es erfulle
Bist du interessiert?
Komm auf meine Seite
Habe ich Auch viele Freundinen
Wenn du MIR oder IHM ihre e-mail Addresse geben wirst, wirst du viel angenehm bekommen!
Danke fur die Aufmerksamkeit, meine Web-Seite: http://wwwasdasd.homecaredocs.ru/webcam/
, bis zu dem Treffen, kusse

Hihihi.

18
Okt
2007

Hilfe, kann hier jemand LINUX?

So schlimm habe ich mir noch nie einen Rechner zerschossen.
Und das alles, weil ich die userinit aus dem autostart entfernt habe.
Ich habe einen Datenträger, der mir linux hochfährt und ein paar Tools bereitstellt zum Knacken vergessener Passwörter und zum Ändern der Registry. Ich habe ebenfalls den geänderten key für die unserinit auf einem USB-Stick. Allerdings bin ich zu blöd, einzugeben, wie mir eine Liste der Keys bereitgestellt wird bzw. wie ich dem System sage wie und wo der Key hinzugefügt werden soll. Kennt sich da jemand aus?
Sonst muß ich morgen tatsächlich alle wichtigen Daten sichern (hoffen, daß ich nichts vergesse) und das System neu aufsetzen. Und dann habe ich auch noch so eine blöde Vaio-Recovery-Version, nicht mal ein ordentliches Betrebssystem. Menno!

Einfach nur Scheiße

Tage, an denen ich Zeit habe, sind gefährliche Tage. Dann fange ich an, meinen Laptop aufzuräumen und softwaretechnisch etwas zu putzen. Das hat mitunter fatale Nebenwirkungen. Früher, als das noch komplizierter war, habe ich oft von Samstag mittag bis Montag gegen morgen gesessen und gebastelt, damit das Firmennetzwerk zu Arbeitsbeginn wieder läuft.
Gestern habe ich meinem großen Laptop eine Druckluftdusche gegönnt, denn der Lüfter lief allzu heiß. Dann habe ich alten Schrott aus Postfächern und Archiven gekehrt. Und dabei stieß ich auf eine Mail, in der mir mein Bruder ein nettes kleines Programm namens autotun geschickt hatte. Damit kann man diese lästigen Sachen aus dem Autostart entfernen, die sich, sichtbar und unsichtbar einnisten und Arbeitsspeicherplatz fressen. Und immer dann, wenn es tatsächlich mal erhöhte Anforderungen an die Rechenkapazität gibt, schreien diese kleinen Schmarotzer: aber ich will auch! und verlangsamen alles.
Also hab ich alles rauseschmissen, was da so rumlümmelte. Quicktime, das ich alle zwei Monate mal benutze. Die Synchronisation meines Handys, die ich auch selbst starten kann. Programme, die darauf lauern, daß im Internet Backups herumstreuenen, die sie erlege und auf die Festplatte zerren.
Und so wie die Marmeladenstulle immer mit der Unterseite auf den Teppich fällt, wähle ich natürlich auch noch eine wichtige Funktion ab.
Und wenn mich jetzt enloggen will, melde ich mich automatisch nach zwei Sekunden wieder ab. Nun bin ich auf Katastrophe eingestellt. Habe Backups und die Mails liegen längst zentral auf einem Server. Aber eine vollständige Sytemwiederherstellung wäre böse. Das ist wie nach einer Amnesie die Verwandschaft wieder kennenlernen.
Mein Bruder gab mir also den Rat, meinen kleinen mit meinem großen Laptop über den Router per LAN zu verbinden (Gott sei Dank habe ich letztens nur aus Faulheit nich alle Netzwerkkabel weggeschmissen!) und dann in der registry die unser init zu verändern. Den Schlüssel wieder von 0 auf 1 setzen.
Alles klar?

16
Okt
2007

Urspünge

Die ifs lädt mich zu einer Veranstaltung ein. Kes von Ken Loach.
Einer der ersten Filme, die von mir allein entdeckt wurden, irgendwann mit 12. Im DDR-Fernsehen natürlich, im Nachmittagsprogramm (Westen kucken war mir verboten). Da, wo auch die Neorealisten gezeigt wurden, Fellini und De Sica, als sie noch weniger unterhaltsam waren. Und Antonioni, als er immer gesellschaftskritischer wurde. Dazu auch auch einiges vom New Hollywood Cinema. Natürlich nicht "Easy Rider". Gesellschaftskritschere Sachen, The Strawberry Statement zum Beispiel. The Last Picture Show gab dann schon einen kleinen Skandal. Zu viel Sex. Und das am Nachmittag im "Schülerfilmclub". Der Film wurde nicht gezeigt, weil in der Woche vorher Ursula einen formidablen Skandal im Abendprogramm ausgelöst hatte.
Aber das war alles viel später. Vor kalifornischen Sommergefilden und Leuten mit mittellangen Haaren kamen die grauen, kalten englischen Filme, in denen die Leute immer schlechte und schiefe Zähne hatten. Als Identifikationspotential für ein intellektuell verkorkstes frühpubertierendes Mädchen kaum geeignet. Bei Kes hattte mich Bill Bradley interessiert. Er hatte nämlich fast einen Pilzkopf auf den Standfotos und das fand ich ja wieder cool.
Und dann hatte der Film genau die Wirkung auf mich, die Loach eigentlich für seine armen, ausgebeuteten Kapitalistenkinder beabsichtigt hatte.
Ein Junge, dessen Familie nur mit Arbeiten und Streiten beschäftigt ist, der in einer häßlichen Arbeitersiedlung wohnt, in der Schule mit stillschweigender Billigung der Lehrer von depperten Klassengenossen gehänselt wird, zähmt sich heimlich, am Rande der Stadt, einen Falken. Er bekommt etwas Edles. Gesten von Rittern. Die Folgsamkeit eines wilden Tieres. Freiheit. In Gedanken und Taten. Irgendwann wird auch er davonfliegen aus Muff, Beschränktheit und Enge.
Genauso fühlte ich mich. Auch wenn ich das als Kind einer wohlsituierten Familie im besseren Deutschland garnicht hätte dürfen sollen. Der Film ging übrigens nicht gut aus. Irgend jemand hat den Falken getötet.
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Deshalb. Letzter Abschnitt.
Deshalb. Letzter Abschnitt.
kittykoma - 7. Nov, 23:29
Warum?
cabman - 7. Nov, 21:33
Es ist vollbracht
Kitty und ihr Tagebuch sind wieder an die alte Adresse...
Kitty (importiert durch kittykoma) - 18. Okt, 16:03
wieder einmal bestätigt...
wieder einmal bestätigt sich, dass sport eben doch...
Huehnerschreck - 6. Apr, 10:21
Einmal im Jahr
muß sein. 2007: angebrochene Rippe im Wanderurlaub. 2008:...
kittykoma - 4. Apr, 20:44
Ich will auch einen Staubsauger...
Ich will auch einen Staubsauger mit dem die Hausarbeit...
Steffi (Gast) - 8. Mai, 06:45
Saure Eier
Bei uns gehen Saure Eier etwas anders. Mit Butter in...
Schwaka (Gast) - 17. Feb, 14:20
another feuchtgebiet...
spätpubertäre literaturwunderkinder - siehe...
kittykoma - 6. Feb, 13:43

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