4
Nov
2008

Die Stunde der Gaukler

Ich erinnere mich gern an die Zeitungsmeldungen, die von den Zusammenkünfte des jeweiligen Kultursenators mit den Operndirektoren berichteten und freundlich-verhalten darauf hinwiesen, daß wieder einmal der begabteste Jammerer oder die größte Dramaqueen das fetteste Stück vom Kuchen abgesahnt hatte.
Das heutige Gespräch hatte ähnlichen Charakter. Es saßen sich gegenüber: eine Gauklerkennerin und Regisseurin und eine Gauklerin und Regisseurin. Es verlief mit freundlichem Lächeln, es ploppte immer mal eine Blase Authentizität hoch, dann folgten wieder lange Phasen gegenseitiger Manipulationsversuche und schließlich, zum Showdown, der Abschied, auf der einen Seite zu Tränen gerührt, auf der anderen Seite der kühl-rationale Handschlag, versehen mit der Gewissheit, daß sich diese Geschichte noch einmal wenden kann.
Trotzdem eine Voodoopuppe gespickt. Und meine Flüche sind nicht ohne Wirkung. Zumindest ist der Mann, der mich damals wegen des Makels der Mutterschaft nicht einmal zum Vorstellungsgespräch einlud, zwei Jahre nach meinen Fluch an Krebs gestorben.

31
Okt
2008

Manchmal, manchmal

verfluchte Eitelkeit, verfluchtes Selbstmitleid.


Im übrigen: Calexico Blood Flow

28
Okt
2008

Schöne Geschichte, Teil 2

Erinnert sich noch jemand daran?
Nun kommt die Fortsetzung:
Die ziemlich wichtige Mitarbeiterin bekam ein süßes Baby. Da das ja heute nicht alltäglich ist und Mutterschaft fast Luxusstatus hat, wurde sie von vielen zu ihrem Befinden befagt. Die ziemlich wichtige Mitarbeiterin redete von hrem wunderbaren, späten Mutterglück und beklagte sich bitter darüber, daß das Kind vaterlos aufwachse und sie nun alleinerziehend sei und der geschätzte Freelancer das Kind noch nicht einmal gesehen hätte. Viele, die das hörten, schüttelten verständnislos den Kopf und hielten dem geschätzten Freelancer (der in seiner ganzen Entehrung und Ratlosigkeit nach langen Jahren wieder zu seiner Ehefrau zurückgekehrt war) sein unmoralisches Handeln vor.
Einige Monate nachdem das Kind auf der Welt war, platzte ihm deshalb der Kragen und er sagte nur ein Wort: Vaterschaftstest.
Nachdem der gemacht war, sagte die ziemlich wichtige Mitarbeiterin mit großen Augen, daß sie garnicht verstehen könne, was die anderen gedacht hätten. Sie hätte nie behauptet, daß der geschätzte Freelancer der Vater sei, dazu sei die Liaison auch viel zu flüchtig gewesen.
Moment mal, sagten sich die Kollegen. Die waren drei Jahre zusammen. Vor unseren Augen. Und in Frauengesprächen erzählte sie ständig, sie wolle ein Kind von ihm und in Männergesprächen sagte er ständig, er wolle keine Kinder mehr, weil er schon welche hätte. In der Gerüchteküche war man sich alsbald klar: ein Retortenkind von einem unbekannten Spender. Gepflanzt in der verzweifelten Hoffnung, mit dem geschätzten Freelancer endlich ins Familienglück zu rutschen.
Doch die ziemlich wichtige Mitarbeiterin dementierte. Der Vater sei vielmehr jemand ganz anderes, den sie auf keinen Fall benennen dürfe, weil er auch verheiratet sei und sie nur einmal mit ihm und er bei der Nachricht der Schwangerschaft sofort die Flucht in die Anonymität ergriffen hätte...

Das arme Kind. Mich würde interessieren, was es in 25 Jahren seinem Therapeuten erzählt.

27
Okt
2008

Peinlich genug

ist meine Macke mit den Türen: Wenn ich aufgeregt oder angespannt bin, kann ich Türen nicht öffnen oder drücke Türklingeln so, daß sie versagen. Ich habe bereits Seminare geschwänzt, weil ich - zu spät kommend - die Tür nicht aufbekam und glaubte, daß die Stunde doch ausfällt. Ich bin zu einem Geburtstag nicht erschienen, weil hinter einer Wohnungtür Totenstille herrschte und die Klingel nicht funktionierte, dabei saß dort eine ganze Geburtstagsgesellschaft, feierte und wartete auf mich. Meine Horrorvision ist, daß ich mich irgendwann in einer Klokabine irreversibel einschließe.
Der Typ im TGV ist aber auch nicht von schlechten Eltern. 2 Stunden den Zugverkehr lahmzulegen und dann mitm Klorohr auf dem Arm auf einer Trage abtransportiert werden...

23
Okt
2008

So langsam

gewöhne ich mich an die Tiefschläge.
Hausgemachtes Versagen ist nicht gerade meine Königsdisziplin.
Eine Kündigung nach 13 Jahren Zusammenarbeit. Drei Monate nachdem ich zugelassen habe, daß der reine Arbeitskontakt etwas persönlicher wird.
Irgendwas hat sich verändert. Obwohl ich meinen Job wie immer mache. Vielleicht ändert sich gerade der Markt, in dem ich arbeite. Eine Veränderung, die ich seit 5 Jahren prognostiziere und die ich scheinbar gerade nicht mitbekomme...
Schuld eigene.

22
Okt
2008

...

Die Gazelle und der Alte Sack.

Edit: Ich finde es wirklich faszinieriend, daß er in jedem Detail genauso geworden ist, wie die Typen, die er einst gehaßt hat. Das nenne ich erfolgreich den Neid besiegt.

20
Okt
2008

Nachmittag eines Nerds

Mal eben neue Musik aufs iPhone schieben...
Hey, da blinkt schon wieder die Aufforderung zum Firmwareupdate!
...recherchier...recherier...das wird schon gut gehen...
Firmwareupdate auf 2.0.
Telefon einschalten.
Nix geht mehr. Absolut nichts. Ich hatte die Hoffnung, hinterher im schlimmsten Fall einen iPod touch zu besitzen.
Sehr viel Google.
Ah, das mit der Firmware kann man schon irgendwie lösen. Aber nur mit Mac OS. Waaaah! Ein Königreich für einen Mac in meiner Reichweite! (Ich bin grad in C-Burg.)
Mit einem Bekannten für morgen früh in der Firma verabredet. Von HeMan ein altes Handy geborgt.
Das läßt mir keine Ruhe. Noch mehr Google. Aha, aha, ein Downgrade geht. Downloads. Subtiles Einschaltspielchen (press for *exactly 10 seconds*), mit Stoppuhr klappt es irgendwann, nur die Software spielt nicht mit. Mist!
Google. Alles dreimal lesen, mein schlechtes Englisch trifft auf schlechte Anwendungsbeschreibungen.
Und dann endlich! Ein kleines Genie hat das Einschaltspielchen mit einem Programm illustriert, das einen Countdown anzeigt. Erst beide Tasten, dann nur noch eine, die aber zwischendurch nicht loslassen und dann...
Nebenbei gekocht und gegessen und um halb eins nachts läuft das kleine Spielzeug wieder mit neuer Firmware und wiederhergestellten Daten.
Hab ja sonst nix zu tun. Nur die Steuer.

17
Okt
2008

Herrschaftszeiten!

Und nun noch eine Einladung zum Leipziger Opernball.
logo

The Diary of Kitty Koma

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Quickcheck

Deshalb. Letzter Abschnitt.
Deshalb. Letzter Abschnitt.
kittykoma - 7. Nov, 23:29
Warum?
cabman - 7. Nov, 21:33
Es ist vollbracht
Kitty und ihr Tagebuch sind wieder an die alte Adresse...
Kitty (importiert durch kittykoma) - 18. Okt, 16:03
wieder einmal bestätigt...
wieder einmal bestätigt sich, dass sport eben doch...
Huehnerschreck - 6. Apr, 10:21
Einmal im Jahr
muß sein. 2007: angebrochene Rippe im Wanderurlaub. 2008:...
kittykoma - 4. Apr, 20:44
Ich will auch einen Staubsauger...
Ich will auch einen Staubsauger mit dem die Hausarbeit...
Steffi (Gast) - 8. Mai, 06:45
Saure Eier
Bei uns gehen Saure Eier etwas anders. Mit Butter in...
Schwaka (Gast) - 17. Feb, 14:20
another feuchtgebiet...
spätpubertäre literaturwunderkinder - siehe...
kittykoma - 6. Feb, 13:43

Kittytweets

    Wünsche

    Mußtu hörn:

    Früher war alles besser!

    Immer noch lesbar

    Suche

     

    Status

    Online seit 6446 Tagen
    Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

    Credits