leben

6
Aug
2008

Gruß von P.

Der alte P. ist jetzt seit zwei Jahren tot. Ein Abgang genau so, wie er gelebt hat. Schlaganfall und Herzinfarkt zugleich im Morgengrauen.
Vor zwei Tagen bekomme ich eine Mail. Ein alter Freund von P., der dringend Kontakt zu ihm möchte, ihn aber im Telefonbuch nicht mehr findet. Er hat mich ergoogelt und meine Verbindung zu P.s Sohn.
Ich bedaure. P. stehe jetzt im ganz großen Telefonbuch. Dann müsse er ganz dringend in Kontakt mit dem Sohn kommen, er benötige private Informationen. Ob das Haus denn noch in den Händen der Familie sei.
Ich blocke ab. Wenn so gefragt wird, kann es nur um alte Schulden gehen. Das Erbe sei eröffnet, das Haus längst verkauft.
Doch der Mann insistiert. Er hätte plötzlich Ärger mit der Polizei. Er hätte P. vor über 20 Jahren ein Gewehr gegeben, das bräuchte er sofort zurück, um es Polizei ordnungsgemäß vorweisen zu können. Das Gewehr müsse doch bei der Auflösung des Haushalts aufgetaucht sein...

Ich habe nur Telefonnummern weitergegeben, mich geht das alles nichts an. Und doch spinnt etwas in meinem Kopf heftig Geschichten.

4
Aug
2008

Dit is Urlaub ... oder was?

Geneigte Herrschaften, ich empfehle Ihnen das Ostseebad Boltenhagen.
Im Baumarktcharme sanierte FDGB-Ferienheime und großzügige Baukastenwohnanlagen bieten dem unteren Mittelstand behagliches Quartier.
Für ihren Strand können sie nix und der Besucher sieht die Spuren der morgendlichen Mühen. Doch selbst der Radlader hat es nicht geschafft, die infernalisch stinkenden, schmierigen braunen Haufen abzufahren.
Dafür nehmen sie 2,50 Eintritt.
Wofür?
Für einen sauberen Strand.
S.o., die Natur richtet sich leider nicht nach dem Dienstplan von 1-Euro-Jobbern.
Für kostenlose Toilettenbenutzung.
Auch dieser Teil der Natur richtet sich nicht nach dem Dienstplan ... usw., vor allem wenn die männliche Hälfte der Urlauber die Bierplautzen pflegen muß. Sie sollten mit den Strandtickets Sagrotantücher verteilen.

Nach einem schönen langen Strandspaziergang noch ein Eis zu essen ist eine klasse Geschichte. Wenn das dann ein bißchen öm ist, dann macht das auch nichts. Man geht zurück und reklamiert es.
Tut mir leid, das Eis scheint schon mal aufgetaut zu sein, es ist grisselig und schmeckt nicht.
Ja und?
Ich möchte es nicht essen.
Das ist Ihr Problem, ich habe es vorhin selbst gegessen, das ist ganz lecker.
Kollegin kommt dazu: Da könn wir nichts machen.
Ich möchte keine andere Eissorte, ich möchte an ihre Kulanz appellieren, bitte zahlen sie mir das Geld zurück.
Geht nicht. (Der Blick: Hier wird gegessen, was auf den Tisch kommt!)
Warum nicht?
Können wir nicht entscheiden.
Wer kann das entscheiden?
Der Chef.
Wo ist der Chef?
Irgendwo da hinten, am zweiten Tisch. (Zeigt ins Areal einer Nackesteakbraterei von der Größe eines halben Fußballfeldes.)
Ich gehe zum zweiten Tisch.
Wer von ihnen ist denn der Chef?
Icke! Icke! Nee, Icke! Drei Säufer grinsen mich trübe an.
Ich gehe zum Biertresen.
Wo ist denn hier der Chef?
Warum wollen Sie das wissen?
Ich habe eine Reklamation.
Irgendwo da hinten. Fuchtelt in Richtung Brötchenbackofen.
Ich frage den Bäcker.
Hallo, sind sie der Chef? Der Bäcker zuckt zusammen.
Nee, bestimmt nicht. Aber da kommt die Chefin.
Ich nehme mit einer dynamischen kleinen Blondine Schritt auf, die mich keines Blickes würdigt und schildere ihr beim Durchqueren des Terrains mein Problem.
Lassnset sich zurückgebn. Sagt sie, als sie nach links abdreht.
Zurück am Eisstand.
Sie sollen mir das Geld zurückgeben.
Wer sagt das?
Ihre Chefin.
Wo ist die denn?
Da.
Die verdreht genervt die Augen.
Ja, zurückgeben.
Ich bekomme 60 Cent auf den Tresen geworfen.

Das ist einer vielen Momente, wo ich die Arbeitslosenquote in MacPomm für durchaus gerechtfertigt und noch zu niedrig halte. Denn ich wurde bereits von Menschen bedient, die nach einem Bewerbungsgespräch für fähig befunden wurden, diesen Job auszuüben.

29
Jul
2008

Nasse Extremspiele

Der Herr Lucky hatte es ja schon angetrailert: Auf dem Schlachtensee kam es am Sonntag wieder zu merkwürdigen Paarungen.
Der obengenannte Herr verzierte sein Gummiboot mit der strategisch klug entblößten Frau Wortschnittchen. Der Herr Glam führte eine Tasche mit wichtigen Hilfsutensilien und Drogen nebst Anker Ulrike bei sich.
Ich hatte schon mal die Chlorbrille aufgesetzt und schwamm den Herrschaften entgegen. Durch die beschlagenen Gläser sah ich recht bald die sich nähernde Flottille, schwamm nach kurzer Begrüßung weiter, schlug bei der Fischerhütte einmal an und kehrte zurück in den Knick vom See. Einen Moment lang befürchtete ich, ich müsse das mit dem Krokodil und dem Blasen wieder übernehmen (Rekonvaleszenzbedingt ist meine Kondition noch nicht so top), aber es erwartete mich schon. Diesmal stellte ich mich auch garnicht so blöd an, als ich es bestieg. (Das ist alles eine Frage des Outfits. Ein knapper Triangle-Bikini, der von der Brust rutscht und Frau zum Baucheinziehen animiert ist weniger geeignet, als der unverwüstliche Beachball-Zweiteiler.)
Ich schaffte es sogar, mich auf das Krokodil zu setzen (bin nur einmal dabei ins Wasser geplumpst.) und wurde auf das liebevollste bewirtet: Chips gegen die Unterzuckerung, Grapefruit-Mädchenbier, um das auf der Strecke geschluckte Algenwasser zu neutralisieren und ein Zigarettchen für das allgemeine Wohlbefinden. Solche Betreuung gibts nicht mal beim Ironman.
Kurz noch gedacht: "Hey, dies ist einer der schönsten Augenblicke in meinem Leben!" und dann ließ ich mich nach hinten vom Krokodil fallen und schwamm weiter.

28
Jul
2008

Schnief!

Die Namen meiner großen Feinde beginnen mit B.
Birke und Beifuß.

25
Jul
2008

Mist!

Noch 6 Wochen bis zu einer Hochzeit. Und ich kann immer noch nicht tanzen!!!!!

22
Jul
2008

Nachrichtensperre

seit gestern stürzt mein IE ab, wenn ich versuche, Artikel aus dem Newsletter der Süddeutschen zu öffnen.
Nicht immer, aber immer öfter. Ein System ist nicht erkennbar. Die CPU-Auslastung geht hoch auf 100%, der Lüfter arbeitet, als wolle die Kiste abheben und ich kann den Vorgang nur noch abbrechen. Wenn ich zu lange zögere, klappt nicht mal mehr ctrl+alt+del...

14
Jul
2008

Grmpf!

Ein Wochenende in der Horizontalen. Zu früh zu viel bewegt, die Wunde ging immer wieder auf.
Jetzt geht es mir gut. Alles wieder bene. Allerdings steht ein fieser Arbeitstag vor mir und ich mag noch gar nicht...

8
Jul
2008

Paßt!

In der Wohnung, die wir heute besichtigten, befanden sich noch weitere Interessenten. Wenn die nicht schon von sich aus dem Makler Interesse signalisiert hätten, hätte ich sie bekniet, es zu tun. Ich sah sie schon auf dem Sofa sitzen und Händchen halten, diese zwei riesigen bärtigen Kerle mit sanftem Blick und ihr verträumter sandfarbener kleiner Hund würde zu ihren Füßen schlafen. In einer Wohnung mit riesigen rotbraunen Türen, hackfleischfarbenem Marmor, bretterbreitem Parkett und Decken so hoch wie ein Tanzsaal. Zwei Mormonen oder Amish, die ihre wahre Bestimmung gefunden haben.
Unten auf der Straße falteten sie sich in einen weißen Kleinwagen und der Beifahrer hielt den Bewerbungszettel vorsichtig in seiner Pranke.

7
Jul
2008

Bad Place

Irgendwas stimmt nicht mit dieser Torausfahrt am Ende des Paul-Lincke-Ufers. Verknotete Erdstrahlen vielleicht oder sich kreuzende Wasseradern. Da sollte mal jemand mit esoterischen Meßgeräten und Wünschelrute ran. Und vielleicht hilft es, daß wir eine Pyramide drüber bauen.
Vor anderthalb Jahren fahre ich aus der Einfahrt und eine langsam heranschlurfende Fußgängerin möchte nicht stoppen und tritt mir mit Schmackes in den Auto-Hintern. (genauer Hergang siehe hier)
Vor einem halben Jahr kommt HeMan aus der Ausfahrt und ein fledermausdunkler Radfahrer kracht ihm seitlich ins Heck, rappelt sich auf und fährt weiter.
Gestern fahren wir zusammen mit offenem Verdeck raus und langsam auf die nächste Kreuzung zu. Zwei Typen mit Extremkurzhaarschnitt und in die Hand eingewachsener Bierpulle trotten am Straßenrand entlang. Ich fahre vorbei und plötzlich machte es: Plopp.
Der eine Typ hat mich angespuckt, einfach so.

5
Jul
2008

Demnächst

geht es hier wieder weiter.
logo

The Diary of Kitty Koma

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Quickcheck

Deshalb. Letzter Abschnitt.
Deshalb. Letzter Abschnitt.
kittykoma - 7. Nov, 23:29
Warum?
cabman - 7. Nov, 21:33
Es ist vollbracht
Kitty und ihr Tagebuch sind wieder an die alte Adresse...
Kitty (importiert durch kittykoma) - 18. Okt, 16:03
wieder einmal bestätigt...
wieder einmal bestätigt sich, dass sport eben doch...
Huehnerschreck - 6. Apr, 10:21
Einmal im Jahr
muß sein. 2007: angebrochene Rippe im Wanderurlaub. 2008:...
kittykoma - 4. Apr, 20:44
Ich will auch einen Staubsauger...
Ich will auch einen Staubsauger mit dem die Hausarbeit...
Steffi (Gast) - 8. Mai, 06:45
Saure Eier
Bei uns gehen Saure Eier etwas anders. Mit Butter in...
Schwaka (Gast) - 17. Feb, 14:20
another feuchtgebiet...
spätpubertäre literaturwunderkinder - siehe...
kittykoma - 6. Feb, 13:43

Kittytweets

    Wünsche

    Mußtu hörn:

    Früher war alles besser!

    Immer noch lesbar

    Suche

     

    Status

    Online seit 6445 Tagen
    Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

    Credits