leben

6
Mrz
2009

5
Mrz
2009

Frühling reloaded

Heute die erste Runde um den Schlachtensee gemacht. Mensch riecht dit schon nach Frühling!
Nur ins Wasser zu springen muß ich mir noch verkneifen . Es ist noch Eis drauf.

Social Networks vs. Real Life

In meinem XING-Account ist über Jahre nichts großartiges passiert. Da sammelten sich Leute in meiner Kontaktliste, die ich entweder privat regelmäßig sehe oder aber die Großabräumer, die darüber Veranstaltungen verklappen.
Nach der Einladung in eine Filmcommunity passiert so einiges. Ich war sogar auf einem Treffen in kleinem Kreise. (Also R.L.) Da gab es einige sehr angenehme Menschen, mit denen ich mich gut unterhalten habe. Ich hätte sehr gern auch noch weitere Gespräche geführt, nur das war schwierig.
Der Herr, der neben mir saß, gehörte zur Spezies Dampfplauderer. Kaum warf einer ein Thema in die Runde und die Plauderei sollte beginnen, riß er es mitten im Satz von anderen an sich und hielt einen langen, volltönenden Monolog. Daß er ja damals auch schon und heute wäre das ja nicht so toll, aber er kenne ja Gottseidank den und den und außerdem habe er letztens das und das... Und überhaupt, da fiele ihm ein Witz dazu ein!
Während die anderen gequält lächelten, hatte ich mit schwersten Aggressionen zu kämpfen. Da ich ein schüchterner Mensch bin, brauche ich für solche Zusammenkünfte Überwindung. (Noch auf dem Hinweg bin ich lieber erst einmal zum Zahnarzt gefahren, um etwas abzuholen und hätte ums Haar noch eine rettende Ausrede gefunden, um garnicht dort hinzugehen, wo nur fremde Leute sind.) Wenn dann jemand, der mir herzlich unsympatisch ist, auch noch verhindert, daß ich mich vorsichtig an andere annähern kann, wirds prekär.
So saß ich denn eingekeilt zwischen diesem Turboschwätzer und starrte ihm auf die faltigen Budapester und einem Rechtsanwalt, der seine Getränke auf dem kleinen Steh-Tisch über Gebühr ausbreitete und sogar angelegentlich meine Wasserflasche leerte. Ich rutschte instinktiv vom gestikulierenden Getöne weg und berührte dann peinlicherweise das breitbeinig ausgestreckte rechtsanwaltliche Knie, denn unterm Tisch machte er sich genauso breit. Den Platz zu wechseln war unmöglich, denn die Runde war mit Absicht kuschlig eng, um Kommunikation zu ermöglichen. Tja.
Bei mir war Ende Gelände, als der Satz fiel: Wir könnten natürlich einen Kameramann aufs Podium rufen, aber die sind ja meistens rhetorisch nicht so begabt, das wird nichts.
Ich schnappte zurück, ohne den Typen auch nur anzusehen: Leute, die reden können, sind nicht unbedingt Leistungsträger!
Na das hättest du jetzt aber nicht unbedingt sagen müssen!
, kam das Echo vom Rechtsanwalt.
Aber mein Freund redete schon weiter und flocht in einen der Sätze die Formulierung jaja, wir Rampensäue vom Vertrieb ein.
Ich blickte immer mal sehnsüchtig auf die gegenübersitzenden Menschen am Tisch, die waren tausendmal interessanter, als unsere Verkaufstrainings und die Veröffentlichung, die ich dazu gemacht habe, ich hab ja auch einen Verlag!
Die Situation entspannte sich tatsächlich erst, als der Rechtsanwalt ging, der immer mal wieder versucht hatte, zu Wort zu kommen, wenn der andere auf dem Klo war. (Als ich kam, war der einzige freie Platz zwischen dem Anwalt und Mr. Volldampf, sie schienen sich also nicht so recht zu mögen.)
Da war dann eine PR-Dame das Opfer und ich konnte mich anderen Leuten widmen.
Heute nun habe ich ein Problem. Diesen Typen fängt man sich ein wie einen Tripper. Nachdem er mir gestern meine letzte Visitenkarte abschwatzte, will er mich über XING kontaktieren.
Ich möchte so einen Vollidioten nicht in meiner Kontaktliste haben. Und seine Kontaktliste ist eine Ansammlung von schönen MädchenFrauen und weiteren Schwätzern, wie mir scheint.
Ich glaube, ich rette mich in "ach je, ich kann dieses Internetdings garnicht richtig bedienen!"

3
Mrz
2009

Wortlos

Ich habe die letzten Tage vorwiegend mit Arbeiten verbracht. Es ist zutiefst befriedigend, diesen Teil meines Lebens (und es ist der wichtige, der mich ernährt) wieder fest in der Hand zu haben.
Ansonsten ist meine neue Existenz Zen. Es ist nicht viel von meiner alten Umgebung mit mir gekommen. Ein Schreibtisch mit etwas Zubehör, die Plastik, ein paar Kisten Klamotten, ein Tisch, eine Bank und zwei Vasen. Alles andere findet innen statt.
Ich kann noch nicht einmal sagen, ob das gut ist. Ich merke, die Existenz des "sicheren Ortes" (stammt von einer Therapeutin, trifft es aber genau), wo ich weiß, daß ich dort sein darf, wann und solange ich will und nicht weg muß, der gleichzeitig der Ort ist, an dem ein Mensch lebt, der mir nahe ist, das ist sehr viel. Besser als die Zerrissenheit und Verlorenheit der letzten 2 1/2 Jahre. Und doch ist es haarsträubend, dies überhaupt thematisieren zu müssen. Denn es wäre gut gewesen, wenn es von vornherein selbstverständlich wäre.
Noch ist nichts selbstverständlich. Während ich unter dem vorherigen Zustand litt, leidet jetzt mein Gegenüber.
Ich ziehe mir das gerade nicht an. Die Gelegenheit, Nein zu sagen war da. Auch auf die ewißheit hin, mich dann zu verlieren.
Sonderbar ist das schon, weil ich Schritt für Schritt meine Kindheitssituationen wiederhole. Erst das "draußensein". Da ist jemand, der mag dich sehr, der kann aber gerade seine Zeit nicht mit dir verbringen und denkt ganz viel an dich. Dann das "aufgenommensein". Ok., dann bleibst du eben hier. Da ist ein Platz für dich, aber sei brav. Und jetzt? Ich stehe wie damals in dem fremden Kinderzimmer, in dem längst ein anderes Kind lebt und möchte dazugehören. Aber ich bin ein Fremdkörper. Das ist mein Spielzeug, wir haben das immer so gemacht, das will ich aber... Ich spüre, daß das Bild, das mein Gegenüber im Kopf von mir entwickelt hatte, viel interessanter war als ich, der reale Mensch.
Er hätte mich lieber wieder zur Verfügung für gemeinsame Unternehmungen, die Intimität nicht unbedingt voraussetzen. Das bin ich nicht, das war ich nie, auch wenn ich mit viel Energie versucht habe, diese Erwartungen zu erfüllen.
Ich weiß nur nicht, ob es gut ist, das Problem nicht an mich heranzulassen und auf Lernfähigkeit zu hoffen oder ob ich mich tatsächlich damit konfrontieren und in ein paar Monaten die Konsequenzen ziehen sollte. Aber irgendwas ist immer.
In zwei Wochen bin ich für sieben Tage auf Sardinien. Abstand gewinnen, Steinmauern bauen und Olivenbäume pflegen.

Im übrigen wußte ich, worauf ich mich einlasse.

2
Mrz
2009

Hm

...von wegen Traum im neuen Bett. Ich habe heute Nacht so gut wie gar nicht geschlafen.

26
Feb
2009

Vieles

läßt sich gerade nicht aufschreiben.
Aus Gründen des Respekts.
Aus Gründen der Diskretion.
Aus strategischen Gründen.
Nach Literatur ist mir auch gerade nicht.
Ich arbeite wieder viel. Das macht mich froh. Langsam aber sicher finde ich meine Mitte wieder.
Das ist doch was.

20
Feb
2009

Gisela

Als ich begann, den Keller auszuräumen, sah ich nach kurzer Zeit ihre Silhouette. Neben den Skiern, zwischen eine Kühlbox und drei Umzugskartons geklemmt. Der grobe leinerne Kissenbezug, in die ich sie vor über 20 Jahren gewickelt hatte, stand an der Seite offen. Kleine bleiche Finger sahen heraus.
Es war wie bei jedem meiner zahlreichen Umzüge, ich beschloß, das Bündel mit dem kleinen, starren Körper wegzuwerfen. Einfach so in den Müll, mit allem anderen, von dem ich mich ohne Probleme trennte. Es würde nicht auffallen, der Container war riesig und morgen kam die Müllabfuhr und ich war sie endlich los.
Wie jedes Mal zögerte ich, als ich das Bündel schmutzigen Leinens auf dem Arm hielt. Sie war so leicht. Ich öffnete wie jedes Mal den Leinenbezug, um einen Blick auf sie zu werfen. Die starren Glieder, ich hatte immer Angst, daß sie könnten zerbrechen. Das verdrückte Kleidchen und die vergilbte Rüschenhose auf dem Kinderpopo. Das stumpfe flachsfarbene Haar. Die Augen, die sich öffneten und schlossen, wenn ich sie wiegte.
"Nenn sie doch Gisela", sagte KKM, als sie sie mir zum ersten Mal in den Arm legte.
Damals war ich nicht wesentlich größer als sie. Ich mußte mit aller Vorsicht mit ihr umgehen, denn sie war aus Porzellan. Die Puppe eines verwöhnten Mädchens aus der sächsischen Provinz, 1927 oder 1928 hatte sie wohl unter dem Weihnachtsbaum gesessen.
Ich mochte Gisela nicht so richtig, sie war zu empfindlich. Die anderen 2 Puppen, die ich hatte, waren aus Plastik und ich konnte sie nach Herzenslust quälen. Sie mit Nadeln zerstechen, verbiegen, quetschen und ihnen Arme und Beine ausreißen. Gisela saß auf dem Sofa, im frisch gebügelten Kleidchen, mit neu geflochtenem Zopf (echte Haare!) und schaute blasiert zu.
Als ich von KKM wegging, zu meinen Eltern, geriet sie in Vergessenheit. Sehr viel später, ich war Anfang 20, fand ich sie wieder. Sie war wieder in das Haus geraten, in dem sie einst unterm Weihnachtsbaum gesesssen hatte. Bei der Auflösung des Hausrats meiner Urgroßeltern fand ich sie auf dem Boden eines riesigen Schrankes. Ich wickelte sie in einen handgewebten Lausitzer Kissenbezug und nahm sie mit. Nun begleitete sie mich, zog von Schrank zu Zwischenboden zum Keller, von brandenburgisch Sibirien in den Prenzlauer Berg, nach Schöneberg, nach Köpenick...
Sie war gut 20 Jahre meine versteckte Begleiterin, als ich KKM dabei assistierte, einen Rentenantrag für Kindererziehungsjahre zu stellen. Wir saßen vor den Papieren. Liste der Kinder, Geburtsdaten. Mein Vater. Mein Onkel. Dann noch das Mädchen, das bei der Geburt starb. Die Zwillingsschwester meines Onkels. Ich wußte nur, daß sie den ersten Tag nicht überlebte. KKM reichte mir einen Zettel. Eine Geburtsurkunde.
Gisela.

Deshalb ist die Puppe immer noch bei mir. Nun in einem Außenlager, keine 5 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem sie mir KKM reichte und ihr einen Namen gab. Es ist recht so.
Am Tag der Beerdigung von KKM, draußen vor der Haustür, wir waren allein, begann mein Onkel zu reden: "Der Vater hat mich nie richtig angesehen. Ich war da. Aber er wollte ein Mädchen. Als sie dich dann aufgenommen haben, war er endlich glücklich."
Das Mädele. Das Ziehkind. Der Ersatz.
Seit über 20 Jahren schleppe ich das Bündel mit Namen Gisela durch die Welt. "Die Kinderleiche" habe ich es immer genannt, wenn es mir wieder in die Hände fiel. Wir gehören wohl zusammen.

...

kann mir jemand eine gute online-druckerei empfehlen?
(brauche neue visitenkarten und briefpapier).

19
Feb
2009

und wenn du denkst

es geht nicht mehr,
dann kommt noch so ein Arschloch daher
und haut dir eins rein.
Baby, Baby, so schlimm kanns doch nicht sein.
Du bist doch stark.

14
Feb
2009

noch zweimal schlafen

dann steht der umzugswagen vor der tür.
es sind noch einzupacken: der inhalt einer kommode, des begehbaren schranks, des schuhschranks und dann kommt der keller (*grusel*).
das internetz haben sie mir gestern abend dann doch abgeklemmt.
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Kitty (importiert durch kittykoma) - 18. Okt, 16:03
wieder einmal bestätigt...
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kittykoma - 6. Feb, 13:43

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